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Psychose heilen – Wissenswertes zu Behandlung und Therapiemethoden

Psychose heilen – Wissenswertes zu Behandlung und Therapiemethoden

Psychosen, Schizophrenie und Ich-Störungen – weit mehr Menschen sind von davon betroffen, als man annehmen würde. In unserer aufgeklärten und medizinisch hochentwickelten Gesellschaft sind psychische Erkrankungen noch immer ein ausgesprochenes Tabuthema. Dabei sind Persönlichkeitsstörungen heute gut therapierbar. Betroffene brauchen sich nicht mehr zu verstecken – im Gegensatz zu früher sind ihre Störungen mittlerweile als Krankheiten in der Psychiatrie katalogisiert und anerkannt. Es gibt zahlreiche Angebote zur Behandlung und Hilfe. Niemand muss sich scheuen, diese anzunehmen.

1. Das Wichtigste zu Psychosen und Wahrnehmungsstörungen im Überblick

Mit dem Begriff „Psychose“ werden in der modernen Psychiatrie Krankheitszustände zusammengefasst, bei denen die Betroffenen sich selbst und ihre Umgebung verändert wahrnehmen. Dies kann sich durch Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder Realitätsverlust äussern. Auch vorübergehende Wahrnehmungsstörungen, Erregungszustände und Schizophrenie gehören zu den psychosomatischen Krankheiten. Betroffene leiden dabei unter einer Persönlichkeitsstörung, die sie aber zunächst selbst nicht wahrnehmen.

2. Ursachen und Anfälligkeit für psychische Störungen

Die moderne Psychiatrie geht heute im Wesentlichen davon aus, dass in der Regel zwei Faktoren zur Entstehung von Psychosen beitragen. Zum einen sind dies pränatale oder perinatale Faktoren – also Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Dazu zählen beispielsweise

  • Schwangerschaftsinfektionen
  • fortgeschrittenes Alter der Mutter
  • Über- oder Unterernährung des Ungeborenen
  • Frühgeburt
  • niedriges Geburtsgewicht

Das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, erhöht sich im weiteren Verlauf bei Kindern oder Jugendlichen mit überdurchschnittlich belastenden Stressfaktoren. Dies können

  • Verlust eines Elternteils
  • sexueller Missbrauch
  • seelische oder körperliche Gewalt
  • Vernachlässigung

sein. Junge Menschen, die schon in einer frühen Entwicklungsphase Drogen oder Alkohol konsumieren, sind extrem anfällig für psychosomatische Erkrankungen. Darüber hinaus können auch traumatische Ereignisse oder anhaltende seelische Belastungen bei Erwachsenen die ersten Symptome auslösen. Eine genetische Disposition – wenn also bereits ein Elternteil erkrankt war – oder eine Kombination von mehreren Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit von psychotischen Störungen.

3. Symptome so früh wie möglich erkennen und behandeln

In der so bezeichneten Prodromalphase (Vorphase oder Frühphase) zeigen sich bereits erste Anzeichen, die aber meist weder von den Betroffenen noch von Aussenstehenden erkannt werden. Das äussert sich etwa in erhöhter Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Konzentrations- und Leistungsabfall. Im Laufe der Zeit werden diese Störungen zunehmend stärker und zeigen sich auch in Angstzuständen, Realitätsverlust und verzerrter Selbstwahrnehmung. Wichtig für die Behandlung von Psychosen ist in jedem Fall Wissen und Aufklärung: Sammle zu diesem Thema so viele Informationen wie möglich, damit du sie bei dir selbst oder bei anderen anwenden kannst. Je früher die Symptome erkannt werden, desto besser lässt sich die Erkrankung in den Griff bekommen.

4. Medikamentöse Therapie – und wie sie heute gestaltet wird

Neben psychosozialen Therapien ist die Erhöhung der Stress-Toleranz ein wichtiger Bestandteil zur Behandlung von Psychosen. Bei den Betroffenen produziert der Körper in Stress-Phasen übermässig viel Dopamin – ein Nervenbotenstoff. Dieser Umstand sorgt für Gefühlschaos und Reizüberflutung. Um die Dopamin-Produktion zu regulieren, bekommen die Patienten hauptsächlich Antipsychotika (früher als Neuroleptika bezeichnet) verabreicht. Je nach Krankheitsbild und Verlauf werden zur Behandlung auch noch andere Medikamente, beispielsweise Stimmungsstabilisatoren, eingesetzt. Nach drei bis sechs Monaten stellt sich in den allermeisten Fällen eine Besserung ein. Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine konsequente und regelmässige Einnahme der Medikamente.

5. Psychosoziale Therapie – eine wichtige Säule der Behandlung

Zur Behandlung psychischer Erkrankungen hat sich eine Kombination verschiedener Therapie-Bausteine als sinnvoll erwiesen. Psychosoziale und kognitive Therapien sind Teil dieses Behandlungsfeldes. Wenn du oder ein Familienangehöriger betroffen sind, kannst du dich an eine psychiatrische Klinik oder ein Therapiezentrum wenden. Die Erkrankten werden dort in akuten Fällen stationär, teilstationär oder ambulant versorgt. Da in der Regel bei diesen Erkrankungsformen eine Langzeittherapie nötig ist, erfolgt die Versorgung nach stationären Aufenthalten ohnehin ambulant. Die Betreuung übernimmt dann ein geschulter Psychiater oder Therapeut. Um die Persönlichkeit der Betroffenen zu stabilisieren, setzt die Psychiatrie heute besonders auf „Hilfe zur Selbsthilfe“.

6. Psychosen und Schizophrenie – Rückfälle sind vermeidbar

Leider liegt die Rückfallquote in der Psychosomatik bei 60 bis 80 Prozent. Die Ursachen mangelnder Therapietreue sind oft begründet in:

  • fehlendem Rückhalt
  • schlechter Information
  • wenig Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung
  • Unregelmässigkeit oder Beendigung der Medikamenteneinnahme

Symptome wie Schizophrenie können bereits zwei bis drei Wochen nach Absetzen der Medikamente wieder auftreten. Jeder Rückfall verlängert die Behandlungsdauer und führt vielfach zu schwereren Krankheitsverläufen. Es gilt, die Selbsterfahrung der Patienten zu fördern und deren Motivation im Hinblick auf ihre Gesundheit zu verbessern.

7. Angebote in der Psychiatrie und Netzwerke zur bestmöglichen Genesungshilfe

Damit eine Psychose geheilt werden kann, bedarf es einer breit gefächerten Unterstützung der Betroffenen. Auch Familienangehörige sollen nach Expertenansicht in den Genesungsablauf eingebunden sein – für sie gibt es dazu umfangreiche Hilfs- und Beratungsangebote. Als primäre Säule der Heilung steht die seelische Gesundheit des Patienten im Vordergrund. Um den Heilungsprozess zu fördern, muss das Risiko eines Rückfalls minimiert werden. Das Wichtigste ist, das Selbstwertgefühl der Psychose-Patienten zu stärken und ihnen ein stabiles Lebensumfeld zu schaffen.

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