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Noradrenalin – Botenstoff, Hormon, Lebensretter

Noradrenalin – Botenstoff, Hormon, Lebensretter

Nervenkitzel und Adrenalin, diese Dinge verbinden wohl die meisten Menschen miteinander. Das macht es neben dem Dopamin zu den bekanntesten Hormonen. Doch was ist mit Noradrenalin? Das unterschätzte Hormon und spielt als Neurotransmitter eine entscheidende Rolle in deinem Körper. Welche Funktionen hat es und welche überraschenden Fakten kanntest du möglicherweise noch nicht? Alles zu diesem Thema erfährst du hier.

Was sind Katecholamine?

Die Katecholamine sind eine Gruppe von Stoffen wie Adrenalin, Noradrenalin, auch bekannt als Norepinephrin, oder Dopamin. Die Derivate von Dopamin, also davon abgeleitete chemische Stoffe, werden als sekundäre Katecholamine bezeichnet. Die drei oben genannten Katecholamine werden vom Körper selbst produziert. Darüber hinaus gibt es in der Medizin noch andere Katecholamine, die synthetisch hergestellt werden. Dazu gehören Isoprenalin, Dobutamin oder Dopexamin.

Wie entsteht aus Dopamin Noradrenalin?

Dein Körper ist in der Lage, Noradrenalin bei Bedarf selbst zu synthetisieren. Gebildet werden kann es im Nebennierenmark, in den postsynaptischen Neuronen des Sympathikus, des vegetativen Nervensystems, sowie in den Nervenzellen des Gehirns. Im Gehirn ist das Zentrum für die Bildung des Neurotransmitters der Locus coeruleus. Dieses dunkel pigmentierte Areal ist unter anderem verantwortlich für die Einleitung einer physischen Reaktion auf Stress und Taktgeber für das vegetative Nervensystem. Bei der Synthese wird zunächst aus Tyrosin das Hormon Dopamin gebildet. In den nächsten Schritten entsteht aus Dopamin mithilfe von Enzymen und verschiedenen Cofaktoren schliesslich das Noradrenalin. Für die einzelnen Syntheseschritte benötigt der Körper unter anderem die Vitamine B6, C und darüber hinaus die Minerale Magnesium, Kupfer und Phosphat. Wenn Noradrenalin wieder abgebaut wird, dann entstehen Adrenalin und Vanillinmandelsäure.

Welche Wirkung hat es als Neurotransmitter?

Wie bereits erwähnt, kann Noradrenalin in verschiedenen Organen des Körpers gebildet werden. Das unterstreicht seine Bedeutung für die verschiedenen Funktionen im Körper. Als Neurotransmitter oder auch Botenstoff hat Noradrenalin eine dem Adrenalin sogar übergeordnete Wirkung. Es ist unter anderem für den Grad der Aufmerksamkeit verantwortlich und kommt besonders bei akuten Stresssituationen zum Einsatz. Wird Noradrenalin als Neurotransmitter vom Locus coeruleus ausgeschüttet, dann sorgt es ausserdem dafür, dass du aus dem Tiefschlaf aufwachen kannst. Darüber hinaus ist es auch beteiligt an der allgemeinen Aktivierung der Motivation, beeinflusst deine Motorik positiv und ist an der Steuerung des Appetits beteiligt.

Wie wirkt es als Hormon?

Als Hormon wird Noradrenalin in den Nebennieren gebildet. Von dort gelangt es in die Blutbahn und verteilt sich im Körper. Seine Wirkung konzentriert sich im Gegensatz zum Adrenalin besonders auf den Blutdruck und weniger auf die Herzfrequenz. Es gehört ähnlich wie Adrenalin zu den Hormonen, die den Fluchtreflex auslösen sollen. Es sorgt für eine vorübergehende Aktivierung der adrenergen Rezeptoren, kurz auch als Adrenozeptoren bezeichnet. Diese Rezeptoren dienen als Andockstellen für Adrenalin und Noradrenalin. Dabei kommt es zu einer kurzzeitigen Verengung der Blutgefässe und damit einer Erhöhung des Blutdrucks.

Wann wird Noradrenalin verabreicht?

In der Intensiv- und Notfallmedizin kommt Noradrenalin bei der Behandlung verschiedener lebensbedrohlicher Situationen zum Einsatz, wie zum Beispiel:

  • bei einer starken allergischen Reaktion, die zum Kreislaufzusammenbruch bis hin zum Stillstand führen kann (Anaphylaktischer Schock)
  • bei Hypotonie (wenn der Blutdruck auf einen gefährlich niedrigen Wert sinkt)
  • bei einem kardiogenen oder septischen Schock zur Reaktivierung des Herz-Kreislauf-Systems
  • bei akuten Vergiftungserscheinungen oder zu stark erweiterten Blutgefässen (Vasodilatation)

In diesen Fällen wird es intravenös über eine Spritze verabreicht. Bestimmte Medikamente wirken hingegen sekundär, indem sie den Abbau von Noradrenalin oder Serotonin hemmen und damit die Konzentration im Körper steigern sollen. Diese kommen unter anderem in Antidepressiva und Medikamenten für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zum Einsatz.

Was ist ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer?

Wenn dein Körper zu wenig Noradrenalin produziert oder dieses zu schnell abbaut, dann entsteht ein Mangel. Die Folge sind ein Motivationsabfall und Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Häufig ist bei Depressionen ein Mangel des Botenstoffes ein entscheidender Faktor. Daher nutzen Antidepressiva zum Teil sogenannte Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, um die Konzentration künstlich zu erhöhen. Diese Stoffe werden auch als Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren (NRI) bezeichnet. Sie binden anstelle des Neurotransmitters an die Nervenzelle, wodurch er nicht abgebaut werden und länger im Körper verweilen kann. Da Serotonin ebenfalls eine Rolle spielt, gibt es darüber hinaus auch die Klasse der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Sie wirken ähnlich, hemmen jedoch zusätzlich den Abbau von Serotonin, was eine vorübergehende Verbesserung der allgemeinen Stimmung beiträgt. NRI kommen ausserdem auch zur Behandlung von starkem Übergewicht und ADHS zum Einsatz.

Wann darf Noradrenalin nicht eingenommen werden?

Noradrenalin muss vom Arzt sehr gering dosiert werden, da es die Aktivität des Herzens erschweren kann. Eine Überdosierung kann tödlich sein. Bei den folgenden Erkrankungen und Beschwerden sollte von der Einnahme abgesehen werden oder aber diese nur äusserst vorsichtig erfolgen:

  • stark erhöhter Blutdruck
  • Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und andere Beschwerden, die mit dem Herzen oder der Herzmuskulatur verbunden sind
  • krankhafte Überfunktion der Schilddrüse
  • vergrösserte Prostata
  • Engwinkelglaukom
  • Störungen der Nierenfunktion oder schwere Nierenerkrankungen

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